Eine kleine Trauergemeinde hat sich am 25. April 2019 in der Kirche St. Lorenz in Nürnberg versammelt, um für
immer Abschied zu nehmen von Herrn Dr. Helmut Dittmann, Studiendirektor i.R.
Nach der Volksschule besuchte Helmut Dittman ab Ostern 1940 die Oberrealschule an der Wölckernstraße in
Nürnberg und konnte bereits 1948 sein Studium der Mathematik und Physik an der Universität Erlangen aufnehmen
und 1952 mit dem Lehramtsexamen abschließen. Seine Stationen im Schuldienst waren das Referendariat an der
damaligen Dürer-Oberrealschule in Nürnberg, von 1953 bis 1970 als Lehrer für Mathematik und Physik an der
Oberrealschule Fürth und anschließend bis 1993 als Seminarlehrer für Physik am Hans-Sachs-Gymnasium in Nürnberg.
Die von Prof. Dr. Wilhelm Specht betreute Doktorarbeit wurde 1956 mit der Promotion zum Dr. phil. abgeschlossen.
Fachliches Wissen und seine reichhaltige Berufserfahrung lagen auch im „Ruhestand“ nicht brach: Als nebenamtlicher
Mitarbeiter von Prof. Dr. Werner Schneider im Bereich Didaktik der Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg war
Herr Dr. Dittmann für ein ganzes Jahrzehnt für viele Lehramtsstudenten ein wertvoller und allseitig geschätzter Ratgeber.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen, insbesondere in der bsv-Zeitschrift „Physik und Didaktik“, sind seine
immer wieder aufgelegten Lehrbücher „Algebraische Strukturen und Gleichungen“ sowie „Komplexe Zahlen“ zu erwähnen – beide
erschienen im Bayerischen Schulbuch Verlag.
Als langjähriges aktives Mitglied des Fördervereins MNU war Dr. Dittmann Mitglied des Ortsausschusses,
der die 56. MNU-Hauptversammlung 1965 in Nürnberg vorbereitet und durchgeführt hat. Zusammen mit seinem
Kollegen Herrn Dr. Helmut Titze betreute er das Vortragsprogramm im Bereich der Mathematik. Besondere
Anerkennung fand sein Engagement für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht, das weit über
seine beruflichen Pflichten als Lehrer und die Ausbildung von Lehramtsanwärtern hinausging mit der Verleihung
des Archimedes-Preises im Rahmen der 88. MNU-Hauptversammlung im Jahr 1997 in Hamburg. Mit der Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes im Jahr 1992 wurde sein berufliches Lebenswerk auch von staatlicher Seite gewürdigt.
Fürth, im Mai 2019 Harald Walter